Im Kartäuserleben sei das einsame und das gemeinsame Mönchsleben in harmonischer und praktischer weise vereinigt. Der Kartäuser sei zugleich Einsiedler und Zönobit (in ständiger Klostergemeinschaft lebend) zugleich, heißt es. Als Einsiedler verbringe er den größten Teil des Tages einsam in seinem Häuschen, worin er allein speist, arbeitet und betet. Als Mitglied der Ordensgemeinschaft wohne er aber auch innerhalb einer Klausur, gemeint ist die Abgeschiedenheit der Kartause, zu der Fremde keinen Zugang haben, nehme mehrere Male am Tag an gemeinsamen Gottesdiensten teil, treffe sich an festgelegten Tagen und bestimmten Zeiten mit anderen Mönchen zu Mahlzeiten, Aussprachen und Spaziergängen.
„Verzichten sie auch auf jegliche äußere Seelsorgearbeit, so deute man das doch ja nicht als abwegige Uninteressiertheit am Wohl und Wehe der Kirche und der Menschen im allgemeinen,“ schreibt der nicht genannte Autor, „des Kartäusers ,Pfarrei‘ umfasst die ganze Erde. Seine spezifische Art der Missionierung sucht und findet er ausgiebig in seiner Gottverbundenheit, in seinem Beten, in seinem Sühnen.“