© Foto: Paul Sendt / Katholische Kirchengemeinde Heilige Familie

Zufällig wiederentdeckt

In der Vierung, dem Zusammentreffen von Haupt- und Querschiff der Kirche St. Maria unter dem Kreuze (MuK), prägt eine über 150 Jahre alte Kreuzigungsgruppe die Altarinsel. Sie stammt aus der früher rund 1,5 Kilometer entfernten Klosterkirche der Kartause Maria-Hain, deren Geschichte 1869 im heutigen Lichtenbroich und Lohausen begann und vor 60 Jahren mit Wegzug der Mönche und dem totalen Abriss des einzigartigen Gebäudekomplexes endete. Ein Zufall brachte sie auf Umwegen in die Mutterkirche (Unter-)Raths.Nach dem Verkauf des Klosters im April 1960 schickte Prior Nikolaus v. Flue Kister eine Liste von Einrichtungsgegenständen an die Stadt, die der Konvent „mitzunehmen  wünscht“. Darunter „Kreuz, Johannes und Muttergottes“ vom Lettner der Klosterkirche – einem Raumteiler zwischen den Chor-Bereichen der Pater- und der Brüder-Mönche. Die Stadt stimmte dem Umzug in die 600 Kilometer entfernte neu erbaute Kartause Marienau in Bad Wurzach im Allgäu zu.

Der Düsseldorfer Matthias Wego (*1924, † 2009) dokumentierte und fotografierte über Jahre das Leben der Patres und Brüder in den Kartausen „Maria-Hain“ und „Marienau“. Bei einem Besuch im Allgäu wurde er zufällig auf die Kreuzigungsgruppe aufmerksam. Sie werde nicht mehr gebraucht, sagten ihm die Mönche. Wego organisierte die 600 Kilometer lange Rückreise nach Düsseldorf, wo sie 1998 ihren jetzigen Platz am zentralen Ort in der MuK-Kirche erhielt. 

51°16'26.6"N 6°47'30.7"E