Zufällig wiederentdeckt
In der Vierung, dem Zusammentreffen von Haupt- und
Querschiff der Kirche St. Maria unter dem Kreuze (MuK), prägt eine über 150
Jahre alte Kreuzigungsgruppe die Altarinsel. Sie stammt aus der früher rund 1,5
Kilometer entfernten Klosterkirche der Kartause Maria-Hain, deren Geschichte
1869 im heutigen Lichtenbroich und Lohausen begann und vor 60 Jahren mit Wegzug
der Mönche und dem totalen Abriss des einzigartigen Gebäudekomplexes endete.
Ein Zufall brachte sie auf Umwegen in die Mutterkirche (Unter-)Raths.Nach dem
Verkauf des Klosters im April 1960 schickte Prior Nikolaus v. Flue Kister eine
Liste von Einrichtungsgegenständen an die Stadt, die der Konvent
„mitzunehmen wünscht“. Darunter „Kreuz,
Johannes und Muttergottes“ vom Lettner der Klosterkirche – einem Raumteiler
zwischen den Chor-Bereichen der Pater- und der Brüder-Mönche. Die Stadt stimmte
dem Umzug in die 600 Kilometer entfernte neu erbaute Kartause Marienau in Bad
Wurzach im Allgäu zu.